Obwohl inzwischen Halloween den Glauben an Hexerei und Zauberei lebendig hält, so gibt es auch im Norden von Deutschland einen Platz, an dem sich in der Walpurgisnacht die Hexen zu ihrem schauerlichen Treffen versammeln, den Brocken, die höchste Erhebung im Harz. Um ihnen auf ihrem Flug Ende April nicht zu begegnen, machte sich eine Wandergruppe der OG Trier mit ihrer Wanderführerin Brigitte Drumm, Ende September auf den Weg dorthin, um den « teuflisch schönen und höllisch spannenden » (Zitat « Harzinfo ») Hexen –Stieg im Harz zu erwandern.
Ausgangspunkt war das Fachwerkstädtchen Osterode, Ziel der ersten Etappe Buntenbock, ein Ort, in dem vor allem Fuhrleute, die für den Bergbau arbeiteten, wohnten. Leider hatten wir an diesem Tag heftigen Regen und Wind, schöne Aussichten offenbarten uns so nicht, doch das sollte wieder gutgemacht werden. Der nächste Tag führte uns zur ehemals freien Bergstadt Altenau. Auf diesem Teilstück hatten wir mit dem Wetter mehr Glück und erfuhren so Interessantes über das Weltkulturerbe« Oberharzer Wasserregal » , das zur Wasserversorgung der Oberharzer Bergbaubetriebe im Zeitraum von 1536-1866 errichtet wurde ; ein besonders eindrucksvolles Bauwerk dieser Anlage ist der Sperberhaier Damm, über den wir auf unserer Strecke liefen.
Zitat Harzinfo: „Die Fichte ist bis heute der bestimmende Baum des Oberharzes und der Duft ihres Harzes begleitet uns“. Leider begleiteten uns auf unserem Weg kaum noch gesunde Fichten, dafür kahle Stämme, die flächendeckend wie große Streichhölzer wirkten, besonders drastisch im Brockengebiet zu sehen. Zum Glück ist die Natur resilient und so machen sich Mischkulturen auf den verödeten Flächen breit, so dass bei einem der nächsten Harzbesuche bestimmt wieder mehr gesunder Wald zu sehen ist.
Über Torfhaus gelangten wir am dritten Tag zu unserer Herberge auf dem Brocken, mit wunderschöner Aussicht - aus dem warmen Inneren des Hauses, denn draussen tobte ein Sturm, der drohte, uns und unsere vierbeinigen Mitläufer Tonja und Franzi von den Beinen zu wehen!
Die Brockenbahn brachte uns am nächsten Tag zum Bahnhof „Drei Annen Höhe“, von wo aus wir nach Rübeland liefen, um von dort mit dem Bus zu unserer Unterkunft in Hasselfelde zu gelangen.
Durch das Gebiet des alten Bergbaus, an Talsperren vorbei, entlang der Bode führte uns unser Weg dann bis nach Treseburg, einem idyllisch gelegenen Ort im Bodetal, Ausgangspunkt für die darauf folgende Wanderung durch den „Grand Canyon des Nordens“ . Für einige gab es vorher noch ordentlich Nervenkitzel beim Überqueren der 458,5m langen Titan RT Hängebrücke.
Hohe Granitwände, der brodelnde Bodekessel, die Teufelsbrücke und die Rosstrappe machten diesen letzten Abschnitt besonders. Leider war unsere Wanderung in Thale zu Ende, wir mussten nur noch nach Quedlinburg, einer wunderhübschen Fachwerkstatt, gelangen, um von dort aus am kommenden Tag unsere Rückreise nach einer Woche voller schöner Erlebnisse anzutreten.
Vielen Dank, liebe Brigitte, für die tolle Organisation und dass du uns auf diese schöne, beeindruckende Reise mitgenommen hast!
Text, Fotos: Brigitte Hansen